Zentrum für Elektrobiologie beantwortet Tagi Fragen

Die Fragen vom Tagesanzeiger an Herrn Röösli hat auch Herr Schmidiger vom Zentrum für Elektrobiologie und natürliche Regeneration  mit seinem wissenschaftlichen Begleiter Herrn Dr. rer. nat. Walter Medinger (wissenschaftlicher Leiter des IIREC Inernational Institute for Research on Electromagnetic Compatibility, allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger) wie folgt beantwortet:

1.       Hallberg und Oberfeld prognostizieren für die nächsten Jahre einen Bevölkerungsanteil der Elektrosensiblen bei 50%. Selbst wenn sich diese Prognose als zu pessimistisch herausstellen sollte, ist der Anteil derzeit sicher über 10% anzusetzen, Unter Berücksichtigung der Dunkelziffer dürften etwa 20% realistisch sein, wobei vielen gar nicht bewusst ist, dass sie betroffen sind.

2.       Die tägliche Praxis in den letzten 25 Jahren zeigt, dass EMF-Empfindlichkeit Menschen trifft, die fest im Leben stehen. Sie kommen aus verschiedensten Bevölkerungsschichten und Berufsgruppen. Auch die Altersgruppen sind breit gestreut. Oft sind allerdings EMF nur ein Belastungsfaktor neben mehreren anderen.

3.       Die Wissenschaft hat in vielen Bereichen (z.B. REFLEX-Studie und Folgestudien, Hirntumorstudien...) ernst zu nehmende Risiken aufgezeigt, die mit der Dauer und der Häufigkeit der Belastung zunehmen. Den grössten Anlass zur Besorgnis bilden chronische Leiden durch Langzeitbelastungen.

4.       Der sensibelste Platz im Haushalt ist der Schlafplatz, weil durch dessen Belastung die Regeneration eingeschränkt wird. Die Ursachen sind vielschichtig, z.B. Magnetfelder verursacht durch Streuströme auf dem Erdungssystem (Armierungseisen...), ungeschirmte Elektroinstallationen im allgemeinen, DECT-Telefone ohne Eco-Mode-Plus, W-LAN-Sender und viele andere.

5.       Generell sind EMF häufig Dauerstress für den Körper und beeinträchtigen die Regeneration, mit den bekannten "unspezifischen" Folgen.

6.       In einem Haus ohne Handyempfang, mit geschirmten Kabeln, Netzfreischaltern im Bereich der Schlafplätze, ohne W-LAN lebt es sich sehr angenehm. Mein eigenes Handy ist mit magnetfeldausgleichender NIP-Folie ausgerüstet usw. usf.

7.       Gleichfalls seit 20 Jahren steigen die sogenannten unspezifischen Befindlichkeitsstörungen stetig an... In den gleichen Zeitraum fallen der flächendeckende Ausbau und die Digitalisierung verschiedener Funknetze.

8.       Unsere Erfahrung speziell im Tierhaltungsbereich zeigt, dass "Einbildung" ausgeschlossen werden kann! Hier führen die Belastungen unter anderem zu erhöhtem Einsatz von Antibiotika mit Einfluss auf unsere Lebensmittel und der bekannten Resistenzproblematik.

9.       In der Tat kommt es bei EMF nicht nur auf die Menge oder Intensität der vorhandenen Energie an (thermische Effekte), wo die Bevölkerung durch Grenzwerte geschützt ist. EMF greifen auch in geringen Intensitäten und Dosen steuernd in das biologische System (Mensch, Tier, Pflanze) ein. Gegen diese "athermischen" Langzeiteffekte schützen uns keine Grenzwerte!

10.   Dito (Pkt. 9)

11.   In diesem Punkt sollte man sich an den gesunden Menschenverstand halten...

12.   Auf jeden Fall sollte man Dauer-Aufenthaltsplätze (Arbeits- und Schlafplatz) von einer ausgewiesenen Elektrobiologie-Fachperson messen und sanieren lassen und einen vernünftigen Umgang mit Technologien pflegen (z.B. W-LAN ausschalten, wenn nicht gebraucht). Wichtig ist es, dass sich auch Laien über die Thematik informieren, die uns alle betrifft. Dafür gibt es am Zentrum für Elektrobiologie und natürliche Regeneration in Retschwil öffentliche Vortrags- und Erlebnisabende. Daten unter www.spini.ch<http://www.spini.ch>

13.   Dieses Ergebnis ist in der allgemein anerkannten Wissenschaft noch umstritten.

14.    Mit solchen Prognosen sollte man vorsichtig sein. Tatsache ist, dass sorgfältig durchgeführte Studien einen Anstieg des Risikos bei langjähriger intensiver Handynutzung anzeigen. Man sollte diese Ergebnisse zum Anlass für Präventionsmassnahmen nehmen, sowie für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet biologisch verträglicher Technologien.

15.   Die Auswertung veröffentlichter Studien ergibt zweierlei: Tendenziell werden in Studien, hinter denen die Industrie steht, EMF-Gefahren niedriger bewertet als in unabhängigen Studien. Im Einzelfall kann es durchaus anders sein. Hinter der Unterstützung der EU für die REFLEX-Studie stand die Erwartung, genetische Risiken durch Mobilfunk ausschliessen zu können. Allerdings stellte sich das Gegenteil heraus. Dennoch wurden die Ergebnisse veröffentlicht, welche Sie auf www.spini.ch<http://www.spini.ch> einsehen können.


Persönliches Schlusswort von Andy Schmidiger, Initiant und Geschäftsführer des Zentrums für Elektrobiologie und natürliche Regeneration (Retschwil LU), und Dr.rer.nat. Walter Medinger, wissenschaftlicher Begleiter des Zentrums:
Es ist uns wichtig hervorzuheben, dass das Zentrum nicht gegen die Technik gerichtet ist, welche uns viele Errungenschaften brachte und auch noch bringen wird. Das Zentrum befasst sich aus diesem Grunde bei seiner Wissensvermittlung an alle Interessierten, auch Nicht-Fachleute, mit anverwandten Fragen, um dem System Mensch und seiner Wechselwirkung mit EMF in seiner ganzen Komplexität gerecht zu werden. So fliessen Themen aus der fortgeschrittenen Wissenschaft ein, wie Quanteneffekte in der Biologie, die Mehrdimensionalität weit über die rein materiellen Aspekte hinausgehend, die Entwicklung der natürlichen Wahrnehmungs- und Regenerationsmöglichkeiten, die jedem zur Verfügung stehen.